Geschichte

Uissigheim ist eine alte Siedlung in Franken, die sich auf den Hügeln über dem Taubertal erstreckt. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes geht auf eine Urkunde von Kaiser Friedrich I, Barbarossa, während des Reichstags zu Würzburg am 14. Juni 1165 zurück. Dieses Ereignis jährt sich am Sonntag, dem 14.06.2015, zum 850. Mal. Funde im Gebiet “Elfmorgen” aus dem Jahr 1943 deuten auf eine deutlich frühere Besiedelung des Ortes hin. 1964 erfolgte eine Nachgrabung durch das Staatliche Amt für Denkmalpflege, die einen fränkischen Reihengräberfriedhof auf die Zeit um das 7. Jahrhundert datieren konnte.

Die Herren von Uissigheim sind seit 1178 namentlich bekannt, als ein Rupert und seine Söhne Arnoldus und Conradus in einer Urkunde in Bronnbach als Zeugen erwähnt wurden. Allerdings handelte es sich damals noch um Edelknechte, freie Männer, die über bestimmte Güter verfügten und stets in der Gefolgschaft größerer Herren standen. In dieser Urkunde wird auch ein Herbordo von Uissigheim genannt, ein Ministeriale, eine bevorzugte Dienstmannschaft.

Ursprünglich waren Ritter Kriegsknechte, die dem König im Kriegsdienst dienten. Die Ritter von Uissigheim entwickelten sich höchstwahrscheinlich aus dieser Entwicklung im fränkischen Ritterstand. Die Hauptaufgabe der Ritter war Kriegsführung und die Vorbereitung darauf in Form von Turnieren. Aufgrund dieser Verpflichtungen konnten sie ihre Felder immer seltener bestellen, weshalb sie Bauern anstellten, die sich auf diese Weise vom Kriegsdienst freikaufen konnten.

Die Herren von Uissigheim tragen ab 1275 gemäß verfügbarer Dokumente den Titel “Ritter” und stiegen somit in den Stand der vollwertigen Edelleute auf. Dennoch standen sie weiterhin im Gefolge mächtigerer Herren wie den Bischöfen von Mainz und Würzburg sowie den Herren von Wertheim, Zimmern, Rieneck und Hohenlohe.

Eine Reihe von Uissigheimer Edelleuten wählte den geistlichen Stand und hatten enge Beziehungen zu den Bischöfen von Würzburg. Es gab Domherren und Dompröpste von Uissigheim in Würzburg. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs existierte die Kurie Uissigheim, eine der größten und bedeutendsten von 27 Kurien in Würzburg, wurde jedoch bei Bombenangriffen zerstört. Ein Pavillon in der Spiegelstraße, heute als Restaurant Le Candele bekannt, ist das einzige erhaltene Gebäude. Diese Kurie wurde erstmals 1316 erwähnt.

Am 27. Mai 1546 starb Martin, der Sohn von Sigmund von Uissigheim, der Dompropst, Kapitularherr und Domscholaster in Würzburg war, und war der letzte männliche Nachkomme der Herren von Uissigheim. Er arbeitete eng mit dem fränkischen Geschichtsschreiber Lorenz Fries in Würzburg zusammen.

Das Wappen der Herren von Uissigheim, ein quer- und längsgeteilter Schild mit je drei abwechselnd roten und weißen rechteckigen Feldern oben und unten sowie einem Helm und zwei Schwanenhälsen darüber, findet sich auch bei anderen Geschlechtern in Franken, wie den Herren von Rosenberg, Höchheim, Thalheim, Rannenberg (Kannenberg), Randersacker, Reinstein und Rieneck. Wahrscheinlich stammen all diese Geschlechter aus derselben Wurzel.

Dieser Text ist ein umformulierter Auszug aus dem Heimatbuch “Uissigheim im Spiegel seiner 1200-jährigen Geschichte” von Helmut Lauf und Otto Uihlein aus dem Jahr 1966. Wenn Sie mehr über die Geschichte von Uissigheim erfahren möchten, empfehle ich Ihnen, das Buch “Uissigheim im Spiegel seiner 1200-jährigen Geschichte” von Helmut Lauf mit dem kirchengeschichtlichen Teil von Otto Uihlein zu lesen. Auf fast 450 Seiten erfahren Sie alles über die Geschichte von Uissigheim. Das Buch wurde 1966 im Eigenverlag der Gemeinde Uissigheim veröffentlicht.